Mittwoch, 18. Mai 2011

Satyr Dominique Strauss-Kahn

Satyr Dominique Strauss-Kahn, wie alle Satyre, ein Schritt zu spät

Typischerweise erreichen Satyre das Einverständnis der von ihnen begehrten Mänaden niemals. Die modernen packen es genau so falsch an, sind dann die ewig Blöden, haben obendrein noch den ganzen Schaden, sacken mit schamlos viel Geld ständig in die Prostitution ab und versuchen permanent, ihr dennoch zu entkommen, konstruieren sich erfolglos Situationen, in denen Zuneigung, nicht Geld, wahr sind. Sie schwanken zwischen Aggression und unerfüllter Hoffnung (1); das arme Zimmermädchen wußte gar nicht, welchen nationalen Krieg zwischen den USA und Frankreich sie auslösen würde. Sie wird vom mächtigen Justiz-Apparat der USA benutzt, vielleicht missbraucht. Es geht am wenigsten um sie selbst, dennoch geht sie in die Geschichte ein, in die transatlantische, nicht in die antike, weil es ihr niemals in ihrem Leben vergönnt sein kann, eine streitbare und wehrhafte Mänade zu sein. Sie kann sich wahrscheinlich nicht einmal der bohrenden und aufdringlichen Fragen der Juristen erwehren, denen eine so große und weltweite Aufmerksamkeit wie ein großer Lotto-Hauptgewinn ins Haus kam.

Die rotfigurige Vasenmalerei der Schale in den Staatlichen Antiken-Sammlungen in München ist eines der schönsten Beispiele alt-griechischer Kunst um 480 v. Chr. Der Künstler bewältigte seine Idee, Satyr und Mänade auf engstem Raum dicht aneinander darzustellen und dennoch die große geistige Distanz der beiden Akteure zu zeigen. Er hob den linken Arm der Mänade so weit an, dass die Ellenbogen-Spitze zu einem abwehrenden unüberwindlichen Hindernis für den Lüstling wird. Zugleich hält ihn der Thyrsosstab, der direkt gegen seine Lust gerichtet ist, in die Schranken. Ferner fixiert ihn ihr beherrschender Blick, während er selbst zu keinem "Blick" fähig ist, so unkontrolliert ist seine sexuelle Aggression. Mild umschließt beide das Wunder höchster Zeichen-Kunst. Ästhetik bedeckt die frei vorgetragene Erotik. Eine solche Ästhetik fehlt im aktuellen Fall.


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(1)

Moderne oder anike Satyre sind keine Vergewaltiger. Der Fall Dominique Strauss-Kahn könnte auch ein Komplott sein, weil dessen Verhalten als notorischer Schwerenöter bekannt war. Sehr einfach, ihm eine Falle zu stellen. Ausgerechnet in den USA passierte es. Hier ist das Interesse an einer Heilung des EURO besonders gering. Der nun Angeklagte stand für eine erfolgreiche Verteidigung der europäischen Währung. Die "Weltwährung" Dollar gerät in Gefahr. Abgesehen davon hat sich über die Jahre ein Konkurrenz-Verhalten zwischen den USA und Frankreich aufgebaut. BOING und EADS führen einen Stellvertreter-Krieg. Sehr aggressive US-Firmen wie Monsanto mit Gen-manipulierten patentierten Produkten und Art-widrigen Fütter-Methoden für Rinder zwingen den europäischen Markt in die Knie und richten Schaden an. So aggressiv wie diese Art der Wirtschaft-Diktatur von US-Groß-Konzernen war auch die Verhaftung von Strauss-Kahn.

Im Einzelnen zeigt der Fall viele Ungereimtheiten. Offenbar wurde die mutmaßliche Tatzeit gefälscht und ein Video einer Überwachungs-Kamera gezeigt, obwohl es in der Hotel-Suite keine solche gab. Das übertriebene Abführen in Handschellen spricht ebenfalls dafür, dass ein politisch-publizistisches Interesse daran besteht, den Angeklagten umfassend zu demontieren. Ein kleines Detail, das bekannt wurde, spricht für diese These. Das Zimmer-Mädchen oder die Zimmer-Frau (32 Jahre) ließ wissen, dass sie nicht gewusst habe, dass es sich um einen Prominenten handelte. Nahezu alle Gäste des teuren Hotels sind in der Regel prominent. Sie wollte offensichtlich den Anschein einer überfallenen 20jährigen erwecken, die von nichts wusste - ein fast sicheres Zeichen für ein Komplott, an dem sie als reifere Frau, die alle Facetten des Hotels aus dem FF kennt, beteiligt sein könnte (siehe aber unten den weiteren Nachtrag vom 24/Mai/2011). Sie soll der nackt aus dem Bad Stakende schnell vergewaltigt haben können?

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Nachtrag am 23/Mai/2011

Eine Diskussion bei Anne Will, u. a. mit Alice Schwarzer, brachte eigentlich nicht viel, war diffus und voller lauter Vermutungen. Strauss-Kahn habe in der Vergangenheit einen Hang zu Gewaltätigkeit über den eigenlichen Sex hinaus gezeigt, habe also eine sadistische Ader. Glaube das wer will. Frau Schwarzer kam damit. Die Belege fehlten. Sie verteidigte auch die "Geliebte" von Herrn Kachelmann. Stattdessen hätte sie wissen müssen, dass Frauen aus Eifersucht oder verletztem Ego fast zu allem fähig sind.

Nachtrag am 24/Mai/2011

Spiegel Online hat zu berichten:
Aus Ermittlerkreisen wurde laut CNN bekannt, dass Strauss-Kahn während seines Hotelaufenthalts zwei weitere Hotelmitarbeiterinnen gebeten haben soll, ihm auf seinem Zimmer Gesellschaft zu leisten. Als eine Rezeptionistin Strauss-Kahn nach dem Check-in zu seiner Suite begleitete, habe er ihr angeboten, auf ein Glas Champagner zu bleiben, zitiert der Sender Ermittlungsbeamte. Später hätte der Ex-IWF-Chef an der Rezeption angerufen und eine weitere Mitarbeiterin gefragt, ob sie nach Dienstschluss auf einen Drink zu ihm auf die Suite komme. Beide Frauen hätten das Angebot aber abgelehnt.
Da haben wir ein Stückchen Wahrheit. Zwei Damen an der Rezeption erlebten den offensichtlichen Notstand eines ihrer Gäste hautnah und schickten trotzdem eine 32jährige in sein Zimmer, als sich der Gast im Bad befand. Sie hätten die Zimmer-Frau nicht ohne männliche Begleitung ins Zimmer lassen dürfen, weil der Gast eine Erwartungs-Haltung hatte, um seinen sexuellen "Notstand" abzubauen. Nach zweimaligem Anlauf, Einladungen zu einem Glas Sekt, übrigens nicht gerade ein Anlauf zu sadistischen Absichten, musste dem Hotel-Personal klar sein, wie sie professionell zu reagieren hatten. Entweder ihm hätte eine Prostituierte im Hotel-Personal-Outfit geschickt werden müssen, oder aber die tickende männliche Sex-Bombe war zu entschärfen. Das Gegenteil geschah. Folglich handelte es sich um ein Komplott, ohne dass die Zimmer-Frau eingeweiht war. Eine der Damen an der Rezeption sahnte ab und ließ sich bestechen, meine ich. Selbstverständlich besteht in einem Prominenten-Hotel einer derart hohen Preisklasse eine enge Verbindung zu Geheimdiensten der USA, so dass dieser Komplott, nämlich einen europäischen Konkurrenten in einer existenziellen Dollar/Euro-Frage auszuschalten, schnell über die Bühne gehen konnte.

Strauss-Kahn wurde absichtlich provoziert und fiel planmäßig herein.

Nachtrag am 1/Juli/2011

Offenbar war ich der Wahrheit auf der Spur und empfehle, die neueste Nachricht von Spiegel-Online, eine Titel-Nachricht, mit dem obigen zu vergleichen. Dass die Komplott-Spur sogar in ein Gefängnis führt, konnte ich nicht ahnen, wohl aber die Unglaubwürdigkeit der Reinigung-Dame. Strauß-Kahn als Satyr kann so stehen bleiben. Ein entsprechendes Verhalten kann unterhaltsam sein und zu Satire verlocken, ist aber nicht strafbar. Noch weniger als zuvor kann man in den USA, speziell in New York, das Risiko eingehen, in einen Fahrstuhl zu steigen, wenn der einzige andere Fahrgast eine Frau ist. Auf das Hotel fällt nun ein sehr schlechtes Licht, da es Angestellte beschäftigt, die prominente Gäste als mögliche Erpressung-Opfer betrachten. Die Rezeption muss unlautere Absichtien gewohnt gewesen sein, weil sie eine Dame über 30 für einen sexuellen "Schwerenöter" parat hatte, also Prostitution unterstützt hat, um "zufriedene" Kunden zu haben. Der Fall Strauß-Kahn hat jedoch noch eine andere Dimension, die ich oben beschrieb. Ich rechne damit, dass die jetzt in Spiegel-Online berichtete Variante nicht die ganze Wahrheit ist. Die große Politik ist im Spiel. Ein wesentliches Ziel wurde erreicht. Nun wird die Geschichte "entsorgt", damit die politischen Hintermänner unentdeckt bleiben.

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